Die medizinische Haarentfernung und ihre Methoden!

Wenn sie uns auf dem Kopf ausfallen, werden wir unruhig - ganz besonders männliche Zeitgenossen mit ihrer erhöhten Neigung zur "Glatzenbildung". An anderen Stellen des Körpers wären wir froh, wenn wir sie los wären.

Das wiederum wünscht sich vor allem der weibliche Anteil der Bevölkerung. Die Rede ist von Haaren und vom Wunsch nach einer Haut, die so glatt ist wie ein Kinderpopo. Da wird bis heute rasiert und gezupft, Wachs aufgetragen und gelitten.

Und dann dauert es allenfalls ein paar Tage, bis die Haut wieder einem Stoppelfeld gleicht. Da stellt sich mancher die Frage: Gibt es eine Methode, störende Körperhaare dauerhaft zu entfernen?

 

 

Entfernung von dunklen, dicken und widerspenstigen Haaren

Es gibt sie und es gibt sie nicht. Denn keine der drei heute gängigen Methoden zeigt einen hundertprozentigen Erfolg. Um Haare dauerhaft zu entfernen, muss die Haarwurzel zerstört werden. Dann fällt das Haar aus (oder kann ausgezupft werden), ohne dass sich ein neues Haar bildet.

Klingt einfach scheitert aber an der Masse der Haare, die es auf diese Weise zu behandeln gilt. Denn auf einem Quadratzentimeter Haut können bis zu 600 Haare wachsen. Und jede Haarwurzel muss abgetötet werden!

Gerade hier liegt das Problem der wirksamsten Methode: der Nadelepilation. Denn mit der Nadel muss jedes Haar einzeln behandelt werden. Bei der Epilation mit Laser oder Lichtblitz können viele Haare gleichzeitig entfernt werden. Doch die Ergebnisse sind weniger zufriedenstellend. Das Risiko einer Hautschädigung durch Hitze ist höher.

So funktionieren die einzelnen Verfahren der Haarentfernung!

Nadelepilation

Die Nadelepilation arbeitet heute nach drei verschiedenen Methoden:

• rein thermisches Verfahren durch Hochfrequenz

• thermolytisches Verfahren durch Gleichstrom und Hochfrequenz

• gepulste thermolytische Verfahren zur Schmerzreduzierung

Dabei wird eine dünne Nadel entlang des Haarschaftes bis zur Haarwurzel vorgeschoben und diese durch einen Stromimpuls, der in der Wurzel Hitze freisetzt, verödet. Trifft die Nadel die Wurzel, ist dieses Verfahren sehr wirkungsvoll.

Hier allerdings liegt das Problem, denn die Nadel muss absolut parallel zum Haar bis in die richtige Tiefe vorgeschoben werden. Geschieht dieses nicht, kann es kleine Verbrennungen in der Haut und später Narben geben - das Haar wächst ungehindert weiter.

Die Qualität aller Verfahren der Nadelepilation steht und fällt mit dem handwerklichen Können des Ausführenden. Die Behandlung dauert lange, da Haar für Haar verödet werden muss. Außerdem lassen sich Haare generell nur in einer bestimmten Wachstumsphase entfernen.

Am Beginn ihres Wachstums sind sie auf der Haut noch nicht sichtbar, am Ende des Wachstums ist die Haarwurzel nicht mehr durchblutet und kann deshalb nicht verödet werden. Diese Einschränkungen gelten natürlich für alle Methoden, also auch für die Laserepilation.

 

 

Anwendung und Wirkung der Laserepilation

Dabei wird die rasierte und mit einem Gel gekühlte Haut mit großflächig austretendem Laserlicht (ca. 0,5 - 2 cm²) bestrahlt. Es kommen verschiedene Laserquellen zur Anwendung:

• der Rubinlaser
• der Alexandrit-Laser (LPIR)
• der Diodenlaser

Allen flächig wirkenden Verfahren ist gemeinsam, dass sie nach dem Absorptionsprinzip arbeiten. Die Lichtenergie wird in Wärme umgewandelt und über das Haar zur Wurzel geleitet.

Im Idealfall sollte die Wärme nur an dem so genannten Haarfollikel auftreten, also in der richtigen Tiefe und nur an den richtigen Stellen. Laser gehören nur in die Hand medizinisch geschulten Personals, zumindest unter ärztliche Aufsicht, damit es nicht zu "Unfällen" mit schweren Hautverbrennungen kommen kann.

Anders als bei der Nadelepilation spielen für den Erfolg und die Risiken der Behandlung mit flächigen Methoden die persönlichen Voraussetzungen des Patienten eine sehr große Rolle. Dies sind vor allem die Haut- und Haarfarbe, aber auch die Hautbeschaffenheit und Haardicke.

Dunkle und dicke Haare absorbieren die vom Laser abgestrahlte Wärme besser, die Behandlung ist dadurch effektiver.

Im Gegensatz dazu wird helle Haut vom Laserlicht weniger geschädigt als dunkle - aus demselben Grund. Dunkle Haut absorbiert mehr Wärme und verbrennt daher schneller.

Laserepilation ist also nichts für die braune Haut nach dem Urlaub genauso wenig wie die Epilation mit Blitzlichtlampe.

 

 

Medizinische Haarentfernung ist kostenspielig, aber effektiv!

Alle drei Verfahren haben eines gemeinsam: Sie sind sehr teuer. Damenbart, Achseln und Bikinizone schlagen da schnell mit ein paar Tausend Mark zu Buche. Bei Brust und Beinen wird dagegen der Betrag in der Regel fünfstellig.

Außerdem muss bis zum endgültigen Erfolg ein langer Zeitraum eingeplant werden. So etwas will daher überlegt sein und bedarf einiger Vorbereitungen:

Für jede Art der flächigen Behandlung muss ein individueller Behandlungsplan im Vorfeld erstellt werden, da Hauttyp und Haarfarbe eine ausschlaggebende Bedeutung für den Behandlungserfolg, aber auch für die Risiken haben.

 

Zur Erstellung des Behandlungsplanes ist eine persönliche Beratung ebenso erforderlich wie eine Probebehandlung. Die im Vorfeld entstehenden Kosten sind wesentlich geringer als Kosten, die durch wirkungslose oder falsche Behandlung entstehen würden.

Beim Einsatz von Blitzlampe oder einer Lasermethode sind die Ausführenden verpflichtet, nicht nur einen Behandlungsplan, sondern auch einen Kostenvoranschlag zu erstellen.

Es ist in jedem Fall auch eine Erfolgsprognose abzugeben und eine Erklärung, dass Folgeschäden zu Lasten des Anwenders gehen. Werden diese Punkte nicht erfüllt, sollte von dieser Einrichtung Abstand genommen werden.

Es darf nicht vergessen werden, dass alle Epilationsverfahren bis heute keine "medizinisch kontrollierten Standards" sind. Erfolge und Risiken lassen sich aus Erfahrungen und Beobachtungen heraus vorhersagen - durch Studien belegt ist aber nichts.

Angesichts von Kosten, Mühe und fehlender Erfolgsgarantie sollte daher gut abgewogen werden, ob nicht doch Rasierer und Enthaarungscreme der Vorzug gegeben werden sollte.

Denn so leicht lässt sich die Natur nicht überlisten... und wer weiß, ob nicht das Ideal eines haarlosen Körpers in einigen Jahren ins Gegenteil umschlägt!