So trainieren Sie effektiv ihren Gleichgewichtssinn!

Das zweibeinige Stehen und Laufen des Menschen beruht nicht nur auf einem angeborenen Programm, sondern muss erlernt werden wie auch das Schwimmen und viele andere Bewegungsmuster, die auf einer sehr genau eingeschliffenen Wechselwirkung zwischen Großhirn, Kleinhirn und Mittelhirn beruhen.

Neben den verschiedenen Arten des Empfindens von Muskelspannung, Gelenkstellung und Bewegung aus den verschiedenen Körperregionen sind die Rezeptoren im Innenohr (Vestibuläroragn) besonders wichtig.

Sie ermöglichen unter anderem, dass wir beim Stehen oder bei bestimmten Bewegungsgeschwindigkeiten weder auf die Nase noch nach hinten oder zur Seite fallen.

Je höher aber die Anforderungen an Körperhaltung und Bewegungsmuster werden, umso besser müssen alle Sinnessysteme, darunter das Innenohr, zusammenarbeiten. Viele geduldige Versuche und weit bis in das Erwachsenenalter hineinreichende Übungen mit ständigen Verfeinerungen sind dazu erforderlich.

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Yoga ist keine Frage des Alters!

Wir wissen heute, dass die strukturellen Grundlagen für Feinbewegungen verschiedener Art bis zum 12. Lebensjahr ausreifen.

Wenn Sie aber glauben, da sei in Ihrem Alter wohl nicht mehr viel zu verbessern, so werden Sie sich anhand der in diesem Kapitel vorgeschlagenen ziemlich leichten Übungen schnell vom Gegenteil überzeugen können.

Heutzutage nimmt der Anteil komplizierter Tätigkeit, die gleichzeitig hohe Anforderung an die Sinnestätigkeit und große Belastungen des Bewegungs- und Haltungsapparates beinhaltet, ständig ab.

Einseitige monotone und schwere körperliche Belastung wird durch übermäßige Belastung der Sinnessysteme und wachsende Informationen abgelöst.

Muskelspannung für ihr Gleichgewichtstraining!

Man spricht häufig von Reizüberflutung. Derartige einseitige Unter- oder Überforderungen sind einer guten psychischen und körperlichen Gesundheit wenig förderlich.

Sport und Spiel heben besonders dann gesundheitsfördernde Bedeutung, wenn sie solche Einseitigkeiten kompensieren helfen.

Auch hierbei haben Yoga-Übungen das Ziel, sich zunächst mit wichtigen Gesetzmäßigkeiten bei der Regelung von Körperfunktionen vertraut zu machen, die engen Wechselbeziehungen zwischen Sinnes- und Muskeltätigkeit zu beobachten und die gegenseitige Abhängigkeit körperlicher und psychischer Funktionen zu erkennen.

Gleichgewichtsübungen, das sind Körperhaltungen und Bewegungen bei Verkleinerung der Unterstützungsfläche im Stehen, Sitzen oder bei einigen anderen Haltungstypen, diese erzwingen eine erhöhte konzentration. 

Das führt zu noch mehr Ruhe und Stabilität, zu noch mehr Gleichmäßigkeit und Genauigkeit bei Bewegungen als die bisher besprochenen Übungstypen.

Sie wirken auch dem altersgemäßen Abbau komplizierter Tätigkeitsprogramme entgegen. Durch ihren Charakter haben sie eine hohe Wertigkeit gegen negative Emotionen und den emotionalen (psychischen) Stress.

Was ist beim Training für das Gleichgewichtsorgan wichtig?

Dem Übenden erscheint die Gleichgewichtsübung zunächst prinzipiell als stärkere muskuläre Haltearbeit gegen die Schwerkraft, die ihn ja überall auf der Erde zu Boden zieht. Dieser Muskeltrainingseffekt ist wohl beabsichtigt, aber besonders dann gut, wenn er Muskeln betrifft, die Sie bereits vernachlässigt haben.

Sehr schnell wird jedoch erkannt, dass vor allem komplizierte Regelungsprozesse geübt werden und mit zunehmender Feineinstellung des Muskelspiels die Muskelbelastung sehr abnimmt. Die Übungen erscheinen dann weniger anstrengend.

Die hierzu benötigte hohe Aufmerksamkeitszuwendung gestattet es nicht, während der Übung über psychisch belastende Probleme nachzudenken oder über Lösungsmöglichkeiten zu grübeln.

Durch negative Emotionen kommt es Gesetzmäßig zu Grobverstellungen im Muskelspannungsbereich, die einer Gleichgewichtsübung entgegen wirken.

Das Trainieren der Feineinstellung wirkt dieser Tendenz wiederum entgegen. So erkennt der Trainierende eine weitere Möglichkeit, negative Auswirkungen psychischer Belastungen zu beurteilen und zu begrenzen.

Yoga regt den Stoffwechsel und die Endokrine Drüsen an!

Durch die visuelle Kontrolle und das ruhige Beobachten eines Fixpunktes werden muskuläre  Feineinstellungen allgemein begünstigt und präzisiert. Schließlich soll noch erkannt werden, dass gerade am Beispiel der Gleichgewichtsübungen die gesetzmäßigen Zusammenhänge zwischen Atmen, Muskelanspannung und Emotionen beobachtet und erlernt werden können.

Ruhige Atmung erhöht die Stabilität! Sie steigern die Fähigkeit, sich zu konzentrieren  und verbessern die Genauigkeit von Zielbewegungen.

Trotz äußerer Ruhe wird auch der Stoffwechsel verschiedener Funktionssysteme, die endokrine (ist eine Drüse, die ihre Stoffe direkt ins Blut abgibt)  Regulation und vegetative Prozesse wie Herztätigkeit angeregt.